Pflanze des Monats September 2023: Dipladenia

Die Dipladenien sind mit etwa 120 Arten in Zentral- und Südamerika vertreten. Der aktuelle botanische Name der zu den Hundsgiftgewächsen (Apocygnaceae Juss.) gehörenden Gattung lautet Mandevilla Lindl. Henry John Mandeville (1773-1861) brachte die ersten Exemplare einer Mandevilla-Art nach England. Das Synonym Dipladenia (A.DC.) bezieht sich auf eine griechische Beschreibung bestimmter Blattmerkmale der Pflanzen.

Die Dipladenien sind vorwiegend hängende Kletterpflanzen, bei einigen Arten verholzen Teile der Sprossachse. Die einfachen Blätter werden gegenständig längs der rankenden Triebe gebildet. Die zwittrigen Blüten erscheinen in Rispen zu dritt bis fünft an den Enden der Triebe oder in Blattachseln. Die Bestäubung der Arten erfolgen in der Heimat durch Hummel, die Westliche Honigbiene sowie durch bestimmte Kolibri. Der bei einer Verletzung der Pflanzen austretende Milchsaft ist giftig.

Die Gattung fand in den vergangenen 30 Jahren das besondere Interesse der Züchter. Auf der Webseite eines Schweizer Pflanzenhändlers wird für die Gattung geworben: „Die … bekannte Pflanze begeistert jedes Jahr mehr Gartenfreunde. Dies nicht ohne Grund, denn die Vorteile der Dipladenia liegen auf der Hand: pflegeleicht, blühfreudig, äusserst hitzetolerant, die rübenförmigen Wurzeln speichern Wasser und reduzieren so den Pflegeaufwand.“ Die neuen Sorten werden unter den Markennamen Diamantina, Summerstar und Sundaville angeboten.

Nach Wuchseigenschaften wird unterschieden zwischen

  • Sorten aufrecht wachsend, kompakt,
  • Sorten hängend, rankend,
  • Sorten aufrecht, höher wachsend,
  • Sorten stark rankend.

Die Blütenfarben reichen vom Weiß über Gelb, Orange, Rosa bis zu verschiedenen Rot.

Die Mandevillen werden ihrer aufallenden Blütengröße und Farbe wegen gerne als Blickpunkte in Pflanzenarrangements in Kübeln und Kästen verwendet.

Dipladenien vertragen wohl kurzzeitig Temperaturen um den Gefrierpunkt, sie sollten allerdings frostfrei überwintert werden; häufig werden die Pflanzen leider wie Sommerblumen als WegWerfWare behandelt.

Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner