Pflanze des Monats Oktober 2023: Die Wohlriechende oder Zimt-Himbeere (Rubus odoratus L.)

Blütenstand

Sie gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae Juss.). Der wissenschaftliche Name ‚Rubus‘ ist lat. Ursprungs und bezieht sich auf die meist roten (rubus= rot) Früchte und bezeichnet lat. den ‚Brombeerstrauch‘; ‚odoratus‘ kommt wiederum aus dem lat. und bedeutet wohlriechend, duftend.

Einzelblüte

Der Gattung Rubus (Him- und Brombeeren) gehören, je nach Strenge des Art-Begriffes 250 bis 3000 Arten an, verbreitet überwiegend auf der nördlichen Halbkugel. Andreas Roloff und Andreas Bärtels beschreiben die Gestalt dieser Beeren in ihrer Gehölzflora als “Sommergrüne … oder immergrüne, aufrechte, kletternde oder niederliegende Sträucher, seltener Stauden, oft unterirdische Ausläufer oder Wurzelsprossen bildend; … Schösslinge erreichen im 1. Jahr ihre volle Länge, blühen und fruchten im 2. Jahr an seitlichen Kurztrieben im oberen Bereich der Schösslinge, verzweigen sich im 3. Jahr nur noch schwach oder sterben ab.“ Unterscheiden kann man Brom- und Himbeeren nach genannten Autoren u.a. an folgenden Merkmalen: „Bei den Brombeeren … sitzen die meist schwarz glänzenden oder blau bereiften Früchtchen einer meist festen, kegelförmigen Blütenachse an, die sich zur Reife als Ganzes löst. Bei den Himbeeren sitzen die gelben, orangefarbenen oder roten, selten schwarzen Früchtchen einer kegelförmigen, halbkugeligen oder flachen Blütenachse auf. Die Früchte lassen sich von der Blütenachse lösen.“

Einjährige Triebe

Rubus odoratus stammt aus dem Osten Kanadas und der USA. In Deutschland ist sie seit 1770 eingeführt und konnte 1811 „bei Wedel à 4 gr.“ erworben werden (Theodor Theuß, Allgemeines Blumen=Lexicon …, Weimar 1811).

Die Art liebt halbschattige frische Standorte mit mildem Laubhumus, wobei sie pH-Werte zwischen 5,5 und 5,6 bevorzugt. Die einjährigen Schösslinge können 2,5 (- 3) m lang werden und bei günstigem Standort noch im Spätsommer/Frühherbst an deren Enden blühen. An älteren Trieben erscheinen die rosenähnlichen rosaroten Blüten in bis zu 10-blütigen Rispen, die Blütezeit liegt zwischen Juni und August. Die Art kann reichlich starke Ausläufer bilden und dann ‚urwaldähnliche‘ Dickichte bilden, so dies nicht durch Pflegemaßnahmen begrenzt wird.

Vergreiste Pflanze

Die Wohlriechende Himbeere bildet wohl auch fade schmeckende Früchte aus (der Autor hat dies jedoch noch nicht erlebt).

Rubus odoratus eignet sich sehr gut zur Unterpflanzung lichter Baum- bzw. Gehölz-Bestände und kann durch seine frischgrünen großen Blätter durchaus den Eindruck von floraler Üppigkeit vermitteln. Die Art gilt als guter Humusbilder und durchsetzungsfähig. Eine Vermehrung ist durch Nutzung von Wurzelschösslingen leicht möglich.

Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner