Pflanze des Monats August 2023: Funkien

Blühende Funkien

Die Funkien (Hosta Tratt .T) oder auch Herzblattlilien sind eine noch junge Gattung, die aus ca. 25 Arten besteht. Der Gattungsname nimmt Bezug auf den deutschen Apotheker Heinrich Christian Funck (1761 – 1839), der wissenschaftliche Artname auf den kaiserl. österreichischen Leibarzt Nicolaus Thomas Host (1761 – 1834).

Funkien im Rhododendronhain

Die Gattung hat ihr Verbreitungsgebiet im östlichen Asien. Die Gattung wurde in Japan schon lange vor der Öffnung des Kaiserreichs nach Europa im 19. Jh. kultiviert. Das leichte Hybridisieren der Arten und daraus folgendem großen Bestand an Hybriden führte zu einer gewissen Verwirrung hinsichtlich Art/Varietät/ Hybride/Sorte. Die Gärtnerei Klose führte in ihrem Katalog von 1960 einen Bestand von rd. 255 Sorten und bot 53 Sorten zum Verkauf an.

Funkien als Bodendecker im Japanischen Garten

Die natürlichen Standorte der Funkien sind meist schattige, felsige Gebüsche und Waldränder der borealen Stufe. Funkien bevorzugen schattige bis halbschattige Standorte mit nähstoff- und humusreichen sowie kalkarmen Böden; Sonnengenuß fördert allerdings die Blühfreude. Die Blütezeit liegt sortenabhängig in den Monaten Juli bis August.

Einzelblüte

Die Pflanzen sind horstartig wachsende Stauden mit kurzem, dicken, rhizomartigen Wurzelstock, dem meist rosettenartig die fleischigen Blätter entspringen. Blüten erscheinen auf einfachem Schaft in einseitswendiger Traube in bläulich-weiß, rosa-weiß oder weißer Farbe. Je nach Höhe (20 bis 150 cm) und Breite der Sorten eignen sich Funkien für verschiedene Verwendungszwecke in Garten und Park: Bodendecke, Einfassungen, Einzelstellung und Hintergrundbildung. Funkien treiben spät aus und sind daher geeigneter Partner für eine Reihe von Frühlings-Geophyten.

Weißrand-Funkien als Wegeinfassung

Funkien-Arten und -Sorten unterscheiden sich neben dem Habitus auffallend nach ihrer Blattfärbung; folgerichtig wird unterschieden nach: Blaublatt-, Grünblatt-, Weißrand- und Goldrand-Funkien. Hosta werden im Erwerbsgartenbau auch für Blattgrün- und Schnittblumen-Gewinnung (Trauergebinde) genutzt; starkwüchsige Sorten eignen sich auch für Kübelhaltung, wenn regelmäßiges und ausreichendes Wässern gesichert ist. Ein begrenzender Faktor für die Hosta-Verwendung ist Nacktschnecken-Befall, der insbesondere schwach- und zartwüchsige Sorten schädigt; weniger bedroht sollen starkwüchsige blaublättrige Sorten sein – auf produktiven Standorten.

In den Gärten der Welt sind Funkien in gößerem Umfang u.a. in folgenden Gartenteilen zu finden: Rhododendronhain, Japanischer Garten, Förster Garten …

Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner