Pflanze des Monats November: Die Jungfernrebe

Am Taubenturm im Cottage-Garten

Selbstklimmender Wein, Efeu-Wein, auch Dreispitz-Zaunrebe sind weitere deutsche Namen für Parthenocissus tricuspidata ((Sieb. et Zucc.) Planch, wobei griechisch parthenos = Jungfrau und lateinisch kissos = Efeu sowie tricuspidatus = dreispitzig bedeutet). Die Rebe gehört in die Familie der Weinrebengewächse (Vitaceae Rebe); sie ist in Japan, Korea und Zentralchina beheimatet.

Haftscheibenranken

Die Zaunreben gehören zu den sommergrünen Klettergehölzen, wobei sie, im Gegensatz zum Wilden Wein (P. quinquefolia (L.) Planch.) keine Rankhilfe benötigt. Der Efeu-Wein klettert mit Hilfe stark verzweigter Haftscheibenranken selbst steile und glatte Wände hinauf. Der jährliche Zuwachs kann 0,5 bis 1,5 (bis 2,5) m betragen und das Gehölz kann eine Höhe von bis zu 2o m erreichen, dabei führen waagerechte Äste auch zu einem starken Breitenwachstum. Die Haftscheiben der Parthenocissusarten sondern nur leimartige, chemisch nicht aktive Substanzen aus, mit denen sie an der Unterlage festkleben ohne diese negativ zu beeinflussen.

Blätterwand

Der selbstklimmende Wein bildet an der berankten Wand einen dichten, Temperatur ausgleichenden Bewuchs, der eine direkte Sonnenbestrahlung der Fläche im Sommer verhindert; auch die Luftfeuchte wird durch die Blätter positiv beeinflusst.

Weinreben im Chinesischen Garten

Die wärmeliebende Art bevorzugt frische und nahrhafte Böden. Sie gedeiht jedoch auch auf trockneren sandigen Standorten und liebt sonnige bis halbschattige Lagen. Die Jungfernrebe ist frosthart, ein gelegentliches Rückfrieren in strengem Winter wird in der Regel durch Neuaustrieb „geheilt“. Sie verträgt das Stadtklima und ist rauchfest.

Farbenspiel

Die Herbstfärbung der Dreispitzigen Jungfernrebe kann spektakulär sein und wird durch einen sonnigen Standort gefördert.

In den Gärten der Welt ist der Selbstklimmer am Taubenturm im Englischen Garten und im chinesischen Garten zu finden.

Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner