Pflanze des Monats März: Der Dalmatiner- oder Elfenkrokus (Crocus tommasinianus HERB.)

Elfenkrokus

Der Dalmatiner- oder Elfenkrokus (Cronus tommasinianus HERB.) gehört in die Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae JUSS.). Die Gattung Krokus ist mit etwa 80 Arten nur in der Alten Welt verbreitet: Von Portugal bis an die Grenze Chinas und von Polen bis Jordanien. Die Mehrzahl der Arten ist in der Türkei zu finden. Krokusse bevorzugen basische Standorte oder tolerieren sie, die natürlichen Standorte sind gut drainiert und im Sommer warm und trocken; letzteres ist für das Ausreifen der Knollen wichtig. Die Mehrzahl der Arten treibt und blüht im Frühjahr, einige Herbstkrokusse sind herbst- und frühjahrsgrün; alle Arten sind sommerkahl. Zu den Herbstblühern gehört auch der Echte Safran (C. sativus L.), der das teuerste Gewürz liefert.

Krokusse bilden unterirdische Zwiebelknollen, aus deren „Augen“ Triebe mit Blüten und Blättern sprießen.  Das Laub ist schmal, grasartig und zeigt oft einen weißen Mittelstreifen (!), letzteres erleichtert das Unterscheiden von zuweilen zu entfernenden Gräsern. Die Knollen sind von häutigen (glatt bis faserigen) Blatthüllen umgeben. An Form, Größe und Hülle der Zwiebelknollen kann man die Krokusarten in „trockenem Zustand“ unterscheiden. Die Mutterknolle vergeht nach der Blüte. Nach oben bleibt die Samenkapsel mit dem Samen und nach unten werden Tochterknollen / -knöllchen gebildet. Die Knollen bilden Zugwurzeln aus, die die Knollen in die für sie richtige Tiefe ziehen bzw. halten, bei Pflanzungen sind sie je nach Größe 5 bis 10 cm tief zu setzen.

Elfenkrokusse sind auch Bienenfutter

Krokusse sind Lieblingsspeisen von Schnecken, Mäusen und Kaninchen – alle aber auch Bienenfutter.
Bei Kultur- oder Pflegearbeiten auf Flächen mit Krokussen – hier besonders Rasen / Wiesen – darf das Krokus-Laub bis zu seinem Vergilben nicht entfernt werden, will man sich auch im kommenden Jahr wieder an blühenden Krokussen erfreuen.

Der Elfenkrokus ist auf dem Balkan beheimatet, dort kommt er in frischen Falllaubwäldern und auch auf schattigen Felsbänken auf Kalk in Höhen bis zu 1500 m vor, damit unterscheidet er sich von den oben genannten Standortansprüchen der übrigen frühjahrsblühenden Krokusse. Diese Art eignet sich daher auch für eine Verwendung auf halbschattigen naturnahen Standorten.
Die Grundfarbe des Dalmatiner Krokus ist ein Hellviolettblau, einige Sorten variieren diesen Grundtyp. Die Blütezeit ist bei uns Februar und März, die Samen werden im Juni reif und säen sich gerne in Rasenflächen aus, Ameisen helfen bei der Verbreitung. Rasen / Wiesen mit Krokussen sind daher erst im Juni zu mähen! Im Sommer ist von den Pflanzen nichts zu sehen, was man beim Pflanzen anderer Stauden beachten sollte. Besonderer Pflegefleiss ist der Verbreitung des Elfenbeinkrokusses abträglich. Der Elfenbeinkrokus eignet sich ideal zum Verwildern. In Steingärten sollte man daher nur sterile Sorten pflanzen.

Krokusse vor dem Orientalischen Garten

Krokusse findet man auch in den Gärten der Welt an den verschiedensten Stellen. So wurden unter anderem im Jahre 2018 vor dem Orientalischen Garten Krokusse von den Freunden der Gärten der Welt gepflanzt.

Text: Dr. H. G. Büchner     Fotos: Dr. H. G. Büchner (4) und G. Pritzlaff (1)