Die Schneeballhortensie erfreut sich großer Beliebtheit bei den Gartenfreunden. In verschiedenen Sorten zieren diese Hortensien die Gärten, darunter auch die Gärten der Welt. Während die Samt-Hortensie (siehe auch Pflanze des Monats September 2020) in Mittel- und Ostasien zu Hause ist, kommt die Schneeball-Hortensie aus feuchten Wäldern des Nord- und Südosten der USA. Obwohl „arborecens“ (lat.) „baumartig“ bedeutet, ist das Gehölz nur ein 2 bis 3 m hoher und ebenso breiter Strauch mit bis zu 20 cm langen mehr oder minder eiförmigen gegenständigen Blättern.
Die Blütezeit reicht von Ende Juni bis in den September. Die dekorativen Blütenstände aus weniger auffallenden fruchtbaren und auffälligen unfruchtbaren Blüten bilden lange am Strauch bleibende Trugdolden, die sich im Sommer auch bei Insekten einer gewissen Beliebtheit erfreuen. Abgeblüht schmücken diese Blütenstände auch noch im Winter die Pflanzungen. Die Blütenfarbe ist anfänglich grünlichweiß, wird vollerblüht rahmweis, um dann wieder zu vergrünen.
Der Standort sollte humus- und nährstoffreich sowie frisch bis feucht sein; je nach Wasserangebot sind sonnige oder halbschattige Standorte mit saueren bis leicht alkalischen Böden geeignet; hohe Luftfeuchtigkeit wie auch Windschutz am Standort sind günstig für das Wohlbefinden und das Aussehen der Sträucher. In Hitzeperioden ist ein Wässern notwendig.
Auf leichten Böden bilden die Pflanzen Ausläufer und breiten sich raumfordernd aus. In einem Baumschulkatalog ist folgender Hinweis zu lesen: „Lässt sich wie eine Staude oder ein Halbstrauch behandeln, d.h. alljährlich im zeitigen Frühjahr bis zum Boden herunterschneiden. Das hat einen üppigen Blütenbesatz zur Folge.“ Es können dann wahrlich riesengroße z.T. stützungsbedürftige Blütenbälle heranwachsen. Die Blütezeit der Schneeball-Hortensie lässt sich, wie z.B. beim Phlox, durch Einkürzen einiger Triebe vor der Bildung der Blütenknospen verlängern.
Die Art wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Ohio gefunden und ist bei uns um 1910 eingeführt worden.
Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner