
Die Schnee- oder Rosenforsythie (Abeliophyllum distichum Nakai) ist die einzige Art der Gattung Abeliophyllum. Die Gattung gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae Hoffmans. & Link) A und ist verwandt mit Esche, Flieder, Forsythie, Jasmin, Liguster und Olivenbaum. Der wissenschaftliche Name Abeliophyllum besagt, dass die Pflanze der Abelie ähnliche Blätter hat (Griech. phyllon = Blatt); „distichum“ bedeutet: zweizeilig, zweireihig. Die Abelien gehören zur Familie der Geißblattgewächse. Mit dem Gattungsname wird der englische Arzt und Botaniker C. Abel (1780 – 1826) geehrt.

Das strauchartige Gehölz ist in Korea an bergig felsigen Standorten mit feuchtem Untergrund zu Hause und kann dort bis 2 m Wuchshöhe erreichen. Harri Günther beschreibt Abeliophyllum als „ein sehr zählebiges, aber gar nicht vitales Gehölz, das auf leichtem und schwerem, auch kalkreichem Boden gedeiht.“


Der Strauch ist von sparrig-unregelmäßigem und sehr lichtem Wuchs, einem Liguster nicht unähnlich. Die sommergrünen 3 bis 10 cm langen, schmal eiförmigen, ganzrandigen Blätter sind gegenständig (zweizeilig) angeordnet. Das Besondere dieses Strauches ist jedoch seine Blüte: die Blütenstände werden schon im Sommer/Herbst in den Blattachseln so vollkommen angelegt, dass sie sich oftmals schon im Februar bei wenigen warmen Tagen gleichsam ohne zu zögern öffnen; die weißen bis blaßrosa Blüten verströmen dann einen feinen, mandelartigen Duft. Leider erfrieren oder erfroren diese Blütenknospen ab und an in strengen Wintern. Ein geschützter Standort ist daher anzuraten! Zu diesem sehr frühen Blütengehölz passt die Nachbarschaft z.B. von Blaustern und Winterjasmin.


Franz Börner schreibt 1961: “Abeliophyllum gehört in die Reihe der wertvollen ersten Frühlingsblüher, wie die Sternmagnolie, Seidelbast, Rhododendron praecox und R. mucronulabtum, mit denen er sich auch sehr gut verträgt. Erica carnea ist ein guter Teppich, von dem sich der blühende Busch prachtvoll abhebt.“
Abgeschnittene Zweige erblühen im Warmen innerhalb weniger Tage; um reichlich mit Knospen besetzte blühfähige Zweige zu erhalten, sollte man den Strauch durch Schnitt und Ernährung anregen, möglichst lange Jahrestriebe zu bilden. Ansonsten bedarf es keiner Schnittmaßnahmen. Die Vermehrung ist durch Ableger oder Stecklinge recht einfach.
Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner