Pflanze des Monats April 2025: Bergenien

Bergenien (Bergenia Moench) sind eine acht Arten umfassende Gattung aus der Familie Steinbrechgewächse (Saxifragaceae Kuss.). Benannt ist die Gattung nach dem deutschen Botaniker K.A. von Bergen (1704 – 1759). Im Rothmaler 5 „Exkursionsflora von Deutschland/ Krautige Zier- und Nutzpflanzen“ wird zur Gattung allgemein bemerkt: „In Kultur befinden sich zahlreiche/viele Sorten, die nicht od. nur bedingt einzelnen Bergenia-Arten zugeordnet werden können.“ Als robuste Arten sind die Altai-Bergenie (B. cordifolia (Haw.) Sternb.) sowie die Dickblatt-Bergenie (B.crassifolia (L.) Fritsch) bekannt.


Die Heimat der Bergenien sind mittlere und höhere Gebirgslagen in Zentral-Asien. Leon S. Berg schreibt in „Die geografischen Zonen der Sowjetunion“ z.B. für den Waldgürtel des Altai: „In den oberen Lagen, in denen sich örtlich dichte Zirbelkiefernwälder ausbreiten, ist der Boden fast geschlossen mit einer Gerbstoff liefernden Pflanze, der Bergenia crassifolia, überzogen.“


Bergenien wurden ehedem der Gattungen Saxifraga sowie Megasea zugeordnet. Im „Allgemeines Blumen-Lexikon“ von Theodor Theuß, Weimar 1811, wird ‚Saxifraga crassifolia L.‘ beschrieben und mitgeteilt, dass sie bei Wedel à 4 gr. käuflich sei. Die vorgenannten Arten wurden hier 1765 (B. crassifolia) und 1779 (B. cordifolia) eingeführt. Die Bergenien sind 15 bis 45 cm hohe wintergrüne Stauden, die an einem kriechenden Rhizom derbe fleischig-lederne Blätter ausbilden. Die Pflanzen blühen in April – Mai mit weißen, rosaroten bis purpurnen das Blattwerk überragenden Blütenständen, die sich auch als Schnittblumen verwenden lassen. Einige Sorten verfärben ihre Blätter auffällig zum Winter hin in z.T. kräftigen roten Farben. Bergenien werden oder wurden in Teilen Asiens gewerblich als Gerbstofflieferanten für die Lederherstellung und als speziellen Kräutertee-Bestandteil genutzt.

2017, im Jahr der IGA im Wuhletal, erkor der Bund deutscher Staudengärtner die Bergenia zur Staude des Jahres. In ihrem Informations-Blatt schreiben sie:

„Das mögen Bergenien:

  • Guten Gartenboden, vor allem, wenn sie sehr sonnig stehen. Sie halten es jedoch auch an sehr trockenen Standorten gut aus.
  • Direkte Sonnenbestrahlung, das regt die Blütenbildung an und verstärkt die Blattfärbung.
  • Das Teilen der Horste alle drei bis sechs Jahre, wenn man die Blütenbildung sichern – und sie vermehren will.
  • Einen Rückschnitt alle paar Jahre bis knapp über dem Boden. Die Pflanzen treiben dann wieder frisch aus und bleiben kompakt.
  • Laub und Kompost als Winterdüngung auf die Horste gepackt.
  • Regelmäßige Düngergaben für kräftiges Wachstum und üppige Blüte.

Das mögen sie nicht:

  • Stehende Nässe, weil so die Wurzeln verfaulen.
  • Dickmaulrüssler, die an den Blatträndern knabbern.
  • Starke Kahlfröste: Die Blätter vieler Sorten werden unansehnlich.
  • Spätfröste: sie lassen die Blüte erfrieren.“

In den Gärten der Welt sind Bergenien an verschiedenen Stellen z.B. im Englischen Garten, im Quellgarten und auch im Chinesischen Garten als Bodendecker zu finden.

Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner