Pflanze des Monats September 2025: Die Kokardenblume

Die Kokardenblumen (Gaillardia Foug.) bilden mit etwa 28 Arten eine in beiden Amerika vorkommende Gattung einjähriger oder ausdauernder krautiger Pflanzen oder Halbsträucher. Sie gehören der Familie Korbblütler (Asteracea Brecht. & J.Presl.) an. In gärtnerischer Kultur befinden sich vorwiegend Hybriden aus mehreren nordamerikanischen Arten der freien, sonnigen und trocknen Ebenen.

Eine „Kokarde“ ist nach „Meyers Konversations-Lexikon“ von 1877: eine „ … Bandschleife in Form einer Rosette, welche am Hut oder an der Mütze getragen wird; kommt zuerst als Erkennungszeichen politischer Parteien in Frankreich vor und wurde später Nationalabzeichen. Von Frankreich aus verbreitete sich der Gebrauch der K. über das ganze christliche Europa und über Amerika. Anfangs wurde dieselbe allgemein getragen, später und gegenwärtig nur von Militär und von uniformierten Beamten. Die Farben derselben (Nationalfarben) sind gewöhnlich dem Landeswappen entnommen…“. Der wissenschaftliche Name der Gattung ehrt den adligen und Hobbybotaniker Antoine René Gaillard de Charentonneau (ca. 1720 bis etwa 1788).


Die hier interessierenden Stauden werden zwischen 20 und 80 cm hoch. Sie gelten als unermüdliche Blüher, die – sich gleichsam selbstverzehrend – nur ein relativ kurzes Leben haben. Um dem jedoch entgegenzuwirken sind die entsprechenden Sorten im Herbst bis auf die grundständigen Blätter zurück zu schneiden! Dem scheint jedoch entgegen zu stehen, dass in lange verwilderten Gärten auf Talsand-Standorten im hiesigen Urstromtal einzig Kokardenblumen und Mädchenaugen (Coreopsis) jahrelang ohne jede gärtnerische Unterstützung blühen und sich sogar vermehren. Die dafür notwendigen Eigenschaften ergeben sich wohl aus genetischen Dispositionen eines oder mehrerer US-amerikanischer Elternteile, sowie dem für Tiefwurzler günstigen durchlässigen Untergrund. Eine als Neophyt in unsere Flora eingegangene K. geht wohl auf die Prärie-Kokardenblume (G. aristata Pursch.) oder ihr nahestehende Hybriden zurück.

Die tiefwurzelnden Hybriden/Sorten blühen von Juni bis Oktober und sind tunlichst durch Aussaat am Ort oder Jungpflanzen anzusiedeln. Einige Sorten gelten als gute Schnittblumen-Lieferanten.

Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner