Pflanze des Monats Dezember 2025: Der Ritterstern

Der Ritterstern (Hippeastrum Herb.), eine Zwiebelpflanze, gehört zur Familie der Amaryllisgewächse (Amarylliadaceae J.St.-Hil.). Die Heimat der Gattung erstreckt sich über das subtropische Mittel- und Südamerika, die Rittersterne sind dort mit 70 bis 90 Arten vertreten. Im Volksmund wird die herrlich blühende Pflanze auch „Amaryllis“ genannt – die Art Amaryllis L. ist jedoch eine mit zwei Arten in Südafrika beheimatete Gattung. Lenné ordnete einige heute selbständige Gattungen der Familie Amaryllisgewächse zu, darunter auch die Rittersterne. Obwohl seit Anfang des 19.Jh. eine Neuordnung stattfand und der Ritterstern einer eigenen Gattung zugeordnet wurde, blieb der Ritterstern im Sprachgebrauch eine „Amaryllis“. Im Namen der Pflanze stecken die griechischen Wörter hippeos = Reiter, Ritter, und astron = Stern.

Obwohl der Ritterstern schon 1769 aus der Heimat Peru eingeführt wurde, begann der deutsche Zierpflanzenbau erst seit Ende des 19. Jh. die Pflanze in größeren Mengen zu kultivieren. Im Handel sind heute überwiegend Cultivare, das sind Hybriden aus vorwiegend zwei laubabwerfenden Arten, die aus Trockengebieten Südamerikas stammen.

Theodor Rümpler schreibt 1882 (in: Die schönblühenden Zwiebelgewächse) zum Ritterstern: „Unter dieser Gattung begreifen wir die Fürsten unter den Geschlechtern der Amaryllideen, ebenso ausgezeichnet durch den Adel ihrer ganzen Erscheinung, wie durch Größe und Bildung der Blumen und den Glanz ihrer Farben.“ (Um eine Übersetzung in verständliches demokratisch-republikanisches Deutsch wird gebeten).

Christian Grunert (in: Das große Zwiebelbuch) schreibt, dass Hippeastrum prächtige Zimmerpflanzen seien, was die vielen über Jahre hinweg erfolgreich gezogenen Exemplare beweisen: „Entscheidend ist dreierlei: völlig gesunde Zwiebeln, gute Ernährung während des Wachstums und Einschaltung einer strikten Ruheperiode im Nachsommer und Frühherbst.“ Allerdings hat der Autor dieses Beitrages seine im Sommer im Garten aufgestellten Rittersterne durch Nacktschnecken verloren.

Die Pflanzen kann man als „trockene Zwiebeln“ (Umfang bis zu 40 cm!) oder als Topfware in verschieden Wachstumsphasen erwerben. Die Rittersporne blühen von Oktober bis April; durch spezielle gärtnerische Kulturmaßnahmen kann man die Blütezeit jedoch beeinflussen (für sog. „Treiberei“). Beim Eintopfen ist darauf zu achten, dass der Topf nicht zu groß ist und die Zwiebel nur zu 2/3 mit Erde bedeckt wird; die Blätter folgen den Blütentrieben.

Vor Weihnachten werden im Handel Rittersterne als lang ausdauernde Schnittblumen, als Topfware oder auch als austreibende Solozwiebel (diese auch gerne dekoriert, dann als WegWerfWare) angeboten.

Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner