150 Jahre Karl Foerster

Ich bin kein Gärtner, ich bin kein Landschaftsarchitekt. Darum kann ich zum Jubiläum von Karl Foerster keine wissenschaftliche Abhandlung präsentieren. Aber ich bin ein Mensch, der seine Zeit gerne in der Natur verbringt. In den letzten Jahren zieht es mich immer wieder in Parks und Gärten – ganz besonders in die Gärten der Welt. Dort habe ich auch zum ersten Mal den Namen Karl Foerster so richtig wahrgenommen. Kein Wunder – es gibt dort einen Karl-Foerster-Staudengarten.

Als Gästeführer in den Gärten der Welt werde ich immer wieder gefragt: „Gibt es denn hier auch einen deutschen Garten?“ Da fällt mir die Antwort leicht und dann führt immer ein Weg zu diesem kleinen Areal, das größer ist als man denkt. Der heutige Karl-Foerster-Staudengarten geht aus dem Themengarten der Berliner Gartenschau, die1987 eröffnet wurde, hervor. Zuerst fällt einem die türkisfarbene Pergola auf, die schon von Weitem auf den Garten aufmerksam macht. Aber der Garten ist mehr als der durch Pergola und Hecke begrenzte Bereich. Da gibt es den Heidegarten, den Gehölzsaum, den Waldgarten… Besonders der Waldgarten ist für mich ein schöner Ort der Entspannung. Man kann unter Schatten spendenden Bäumen fast unentdeckt die Welt ringsum vergessen. Der Zielort Karl-Foerster-Staudengarten ist für mich als Gästeführer eigentlich immer eine sichere Bank, denn irgendetwas blüht immer. Denn hier wurde ein Konzept von Karl Foerster umgesetzt: „Es wird durchgeblüht!“. Foersters Idee der Farbdreiklänge schafft wunderbare Bilder für Auge und Seele. Mit seinen Büchern hat er bestimmt viele Gartenliebhaber inspiriert. Viele Parks in Deutschland haben mit einem eigenen Karl-Foerster-Garten seine Ideen umgesetzt.

Im Moment erfährt der Karl-Forster-Staudengarten in den Gärten der Welt gerade eine umfangreiche Renovierung und Modernisierung. Die Pergola wird erneuert, Gräben statt Wege prägen das Bild. Wer also in den nächsten Wochen den Garten besuchen möchte, wird einen Bauzaun vorfinden. Aber das Jubiläumsjahr ist ja noch 365 Tage lang. Bestimmt wird zum Saisonbeginn im April die Gestaltung große Fortschritte gemacht haben. Der jetzige Anblick (hier nicht im Bild) verleitet dazu, einen weiteren Spruch von Karl Foerster zu zitieren:
„… Wer mit seinem Garten schon zufrieden ist, verdient ihn nicht…“

Text und Fotos: Gerhard Pritzlaff (Pritzi)