Pflanze des Monats März: Das Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum Mill.)

Cyclamen coum, eine Sorte

Es gehört zur Familie der Primelgewächse (Primulaceae Batsch); der botanische Name beschreibt die Form der Knollen (griech. kyklos = Kreis, Scheibe; ‚coum‘ gibt wohl eine Herkunft an). Die Familie der Alpenveilchen ist mit etwa 20 Knollenpflanzenarten vorwiegend im Mittelmeergebiet und in Teilen des Nahen Ostens vertreten; besiedelt werden Standorte, die von alpinen Gehölzen über Feuchtwäldern bis hin zu trockenen Sandstandorten reichen.

Cyclamen unter einer Tanne

In unserem Florengebiet ist nur das Sommer-Alpenveilchen (C. purpurascens Mill.) heimisch, hinreichend frosthart sind bei uns darüberhinaus auch das Vorfrühlings- sowie das Herbst-Alpenveilchen (C. hederifolium Aiton). Alle drei Arten stammen aus sommerwarmen Gebieten, lieben kalkhaltige, lehmige Humusböden und wachsen unter lichtem Gehölzschutz – vornehmlich an Gehölzrändern, bei genügend Bodenfeuchtigkeit auch in Wurzelfilz – Staunässe wird jedoch nicht toleriert.

Cyclamen Gruppe

Alpenveilchen sind für Mensch und Fisch – nicht jedoch für Schweine – giftig, daher wohl auch der Volksname „Saubrod“. Das sehr weit zurückliegende „Einführungsdatum“ des Frühlings-Alpenveilchens ist nicht bekannt.

Cyclamen am Fuß einer Pflaume

Das C. coum ist um das südliche Schwarze Meer und im Libanon zu Hause. Die mehrjährige krautige Pflanze bildet eine Knolle, aus der nach unten ein Wurzelbüschel wächst – das Herbst-Alpenveilchen bildet dahingegen die Wurzeln an der Knollenoberseite aus. Die rundlichen, unterseits roten Blätter von C. coum werden aus der bis 5 cm breiten flachen Knolle im Herbst gebildet. Im Spätherbst werden auch die Blütenknospen angesetzt. Die Blütenstiele wachsen unter der Erde zunächst waagerecht bevor sie sich aufrichten. Die Blütezeit liegt meist im Februar/März. Samentragende Stiele rollen sich, auf der Erde liegend, schneckenartig zusammen. Die Art breitet sich gerne durch Versamen aus, wenn dies nicht durch viel gärtnerischen Fleiss verhindert wird!

Cyclamen Züchtung

Von C. coum gibt es Unterarten, die wohl auch zur Züchtung genutzt werden. Im Handel werden Sorten angeboten, die sich durch auffallend gezeichnete Blätter und/oder Blütenfarben unterscheiden, darin den vielen Sorten des bekannten Zimmer-Alpenveilchen (C. persicum Mill.) ähnelnd. In ungeschützten Lagen kann eine Laub- oder Nadelstreuschütte oder eine zeitweilige Reisigdecke vorteilhaft für den Schutz der Blüten vor Barfrost sein.

Jugendstil-Designelement mit Cyclamen

Das Alpenveilchen war im Jugendstil neben Lilien, Iris, Stiefmütterchen … ein beliebtes florales Gestaltungs-Motiv.

Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner; Jugendstil-Zeichnung: iStock (lizenzfrei)