Pflanze des Monats März: Das März- oder Duft-Veilchen

Viola odorata L. gehört in die Familie der Veilchengewächse (Violaceae Batsch). Die Gattung zählt weltweit in den gemäßigten Zonen etwa 500 Arten an. Es sind dies Einjährige, Zweijährige, Stauden und Halbsträucher. Besonders bekannt und beliebt sind die vielen Rassen und Sorten der Garten-Stiefmütterchen (V. x wittrockiana Gams), deren Züchtung aus verschiedenen „reinen“ Arten seit 1850 betrieben wurde. Wesentlich bescheidener als die „Stiefchen“ blühen im März und April die März-Veilchen, deren Duft sich zeitweilig großer Beliebtheit erfreute.

Flächenpflanzung blau und weiss

Das Duft-Veilchen ist eine rasig wachsende, wintergrüne Rosettenpflanze, die oberirdische und unterirdische Ausläufer bildet, an denen sich in der Regel im 2. Jahr Blüten bilden. Die meist blauvioletten Blüten stehen einzeln auf bis zu 6 cm langen Stielen, von denen 1 bis 8 je Rosette in den Achseln der Grundblätter gebildet werden. Die Pflanzen werden 5 bis 15 cm hoch. Die generative Vermehrung des März-Veilchen erfolgt durch Samen, der aber nicht in den bekannten – aber unfruchtbaren – Frühjahrsblüten sondern erst in den fruchtbaren, unscheinbaren, knospenförmigen Sommerblüten nach Selbstbestäubung gebildet werden. Die Verbreitung erfolgt durch Ameisen die an den den Samen anhaftenden Ölkörpern (Elaiosomen) interessiert sind.

Veilchen neben Blau- und Gelbstern

Die Art ist im warmen bis gemäßigten Europa und ums Mittelmeer verbreitet. In unseren kühleren Breiten ist die Pflanze schon seit langem eingebürgert. Man findet die anspruchsvolle Art auf nähstoffreichen, etwas feuchten Lehmböden an Säumen und Gebüschen, dann oft in kleinen individuenreichen, dichten Beständen.

Fläche mit Veilchen in den Gärten der Welt

In gärtnerischer Kultur waren bzw. sind viele Sorten zu finden, die sich in Blütenform (einfach und gefüllt), -größe und -farbe (weiß, rosa, purpurn, gelb und violettblau) voneinander unterscheiden. Früher wurden die Pflanzen zur Schnittblumen-Gewinnung kultiviert, heute müssen Liebhaber sich wohl selber bücken.

Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner