Pflanze des Monats August: Die Jasmin- oder Klettertrompete

Jasmintrompete

Die amerikanische Jasmin- oder Klettertrompete {Campsis radicans (L.) Seem. ex Bureau} gehört zur Familie der Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae Juss.). Die Gattung Trompetenblumen (Campsis Lour.) besteht aus 2 Arten; beide sind starkwachsende, mit Luftwurzeln kletternde Lianen aus Waldregionen Nordamerikas und Chinas. Allein die Jasmintrompete ist unter unseren (bisherigen) klimatischen Verhältnissen ausreichend winterhart. Der Name ‚Campsis‘ ist griechischen Ursprungs und bedeutet Bogen, Krümmung – hier eines Blütenteiles. Der Gattungsname ‚radicans‘(lat.) weist auf wurzeln, kriechen, klettern hin.

Blütenstand

Ihren deutschen Namen verdankt die Klettertrompete ihren prächtigen, orangeroten Blüten, die in Doldenrispen im Hochsommer an den Enden der diesjährigen Langtriebe erscheinen. Mit ihren Kletterwurzeln vermag sie an Baumstämmen und Mauerwerk bis zu einer Höhe von 8 m zu klimmen. Bei glatten Untergründen bedürfen die Pflanzen jedoch stützenden Haltes, um ein Losreißen durch Wind und Regen zu verhindern. Neben den Blüten schmücken die Jasmintrompeten auch durch große, gegenständige, gefiederte Blätter, die dann im Herbst abgeworfen werden.

Einzelblüte

Die Pflanze wächst an günstigen Standorten , d.h. vollsonnig und nahrhafter Boden, äußerst üppig! Ähnlich der Behandlung der Weinreben sollten die Langtriebe der Campsis im Spätwinter bis auf ein bis drei Knospenpaare (gegenständig!) zurückgeschnitten werden.

Jahrestrieb

Zumindest bei leichten Böden ist damit zu rechnen, dass die Gehölze nach Jahren ihre Umgebung durch Wurzelschösslinge in Besitz zu nehmen versuchen. Ähnliches habe ich im Garten auf Talsand auch beim Mondsamen (Menispermum L.) feststellen müssen.

Von der reinen Art sowie von einer Hybrid-Klettertrompete (aus der amerikanischen und der chinesischen Art) werden von den Baumschulen einige Sorten angeboten (gelb bis rot, unterschiedliche Wuchsstärke und Blütezeit ). Der reichlich gebildete Nektar der Jasmintrompeten ist beliebt bei vielen Insekten.

Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner