Gartenkunst, modern interpretiert – Ein Rundgang durch die internationalen Gartenkabinette in den Gärten der Welt

Der Verein Freunde der Gärten der Welt hatte eingeladen, und trotz unsicheren Wetters zum Herbstanfang kamen am 22. September fast 50 Interessierte zur Führung.

Die Internationalen Gartenkabinette sind anlässlich der IGA 2017 entstanden. Anders als die bereits vorher in den Gärten der Welt vorhandenen traditionellen Gärten wie der chinesische, der japanische, der koreanische Garten usw., stellen sie Beispiele moderner Gartenkunst dar, wenngleich die sie gestaltenden Künstler natürlich traditionelle Einflüsse aus ihren jeweiligen Herkunftsländern – Australien, Brasilien, Chile, China, Großbritannien, Libanon, Südafrika, Thailand, USA – aufnehmen.

Frau Annett Mathias, Landschaftsarchitektin aus dem Büro k1 Landschaftsarchitekten und als solche seinerzeit an der Planung und Realisierung der Internationalen Gartenkabinette beteiligt, erläuterte ausführlich und kompetent die Besonderheiten der insgesamt 9 mit 385 m² zwar gleich großen, aber äußerst verschiedenen Gartenkunstwerke. So erzählte sie anschaulich, wie es gelang, die anspruchsvollen Konzepte der Künstler aus allen Kontinenten (und unterschiedlichen Klimazonen!) auf die hier herrschenden Bedingungen zu adaptieren. Teilweise mussten Alternativen für Pflanzen, die hier nicht gedeihen würden, gefunden werden, teils mussten technische Lösungen her wie Bewässerung und sogar Heizung. Auch Beschaffung und Verarbeitung der von den Künstlern vorgesehenen Materialien und Baustoffe stellten durchaus für die ausführenden Gartenbaufirmen die eine oder andere Herausforderung dar.

Die Teilnehmer nahmen solche Informationen, die dem „normalen“ Besucher der Gärten nicht ohne weiteres zur Verfügung stehen, dankbar auf. Viele Fragen, sei es zum Gesamtkonzept, zu bestimmten Gestaltungselementen oder zur konkreten Bepflanzung, wurden durch Frau Mathias freundlich und verständlich beantwortet. Einen besonders interessanten Meinungsaustausch gab es zum Konzept des chinesischen Gartens „Dule Yuan“ mit Frau Yu, Vereinsmitglied und „Herrscherin“ über das Teehaus im traditionellen chinesischen „Garten des wiedergewonnen Mondes“ in den Gärten der Welt.

Am Ende des 1 ½ -stündigen Rundganges hatten wir alle viel Neues gelernt – und das Wetter blieb bis zum Schluss freundlich und trocken.