Längst ist die weiträumige Umzäunung des IGA-Geländes wieder zurückgebaut, und jeder kann, seinen Intentionen folgend, große Bereiche der Gartenanlagen nun ohne Eintrittskarte zum Verweilen und zur Erholung nutzen. Dass der Sonntagsspaziergang, zu dem die Freunde der Gärten der Welt und Henry Ripke eingeladen hatten, so viele anziehen würde, überraschte dann doch. (Zumal die ungewöhnlich heißen Sommertage für einen Gang von der U-Bahn bis hoch in den Wolkenhain besonderes Durchhaltevermögen erforderten). Ulrich Reinheckel, Vorsitzender des Vereins, dankte daher mit Recht für das so zahlreiches Kommen und das große Interesse. Besonders begrüßte er den Matador des Ereignisses, den Architekten Henry Ripke, der sachkundig, kurzweilig und kompetent für etwa zwei Stunden die Führung der großen Gruppe – mehr als 50 Interessenten waren der Einladung gefolgt – übernahm. Dank seiner Erklärungen wurde man noch einmal in die Jahre vor der IGA-Eröffnung versetzt, als das Büro Kolb-Ripke den Wettbewerb zur IGA gewonnen hatte und dann in Zusammenarbeit mit anderen Büros und der Grün Berlin GmbH Planung und Realisierung der nicht einfachen Vorhaben durchsetzte. Ziel war es, so Henry Ripke, die vorhandene Infrastruktur mit dem Kienberg, dem Wuhletal und dem Wuhlesee sowie den Gärten der Welt weitestgehend zu nutzen und gleichzeitig mit den neuen Projekten ein Optimum in der neuen Landschaftsgestaltung und dem zugesprochenen Kostenlimit zu erreichen. Das ist hervorragend gelungen und setzte neue und hohe Maßstäbe. Die trotz der Hitze noch wunderbar begrünte Seilbahnstation am ehemaligen IGA-Eingang Hellersdorf sowie die gesamte Konstruktion der Seilbahn belegen dies ebenso wie die rostbraune 285 Meter lange Brücke über die Wuhle, die eine eindrucksvolle Verbindung von Marzahn und Hellersdorf ist. Diese Brücke aus wetterfestem, korrosionsträgem Stahl hat eine Lebensdauer von 100 Jahren! Eine vielseitige Verwendung findet auch das Umweltbildungszentrum, das idyllisch am Wuhlesee liegt und kostensparend in Modulbauweise errichtet wurde. Eindrucksvoll, besonders bei dem schönen Wetter, ist immer wieder der Wolkenhain, dessen leichte, wolkenähnliche Struktur einen fantastischen Rundblick über Berlin und das Umland ermöglicht. Und natürlich ist der Wolkenhain auch ein sehr zu empfehlender Ort für eine stärkende Einkehr. Auch das sah die Planung so vor.
Insgesamt war es eine prima und von allen sehr gut beurteilte Veranstaltung. Eine Fortsetzung folgt entsprechend dem Veranstaltungsplan.
Text: G. Krug, Foto: G. Költzsch
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