Ausstellungseröffnung zum Wettbewerb „Jüdischer Garten“ in den Gärten der Welt

Am 14. März wurde im Gebäude der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz am Köllnischen Park eine Ausstellung über den Wettbewerb zur Gestaltung des künftigen Jüdischen Gartens in den Gärten der Welt eröffnet. Unser Verein hatte eine Einladung zum Pressetermin erhalten, die unser Vereinsvorsitzender Ullrich Reinheckel und Gottfried Költzsch wahrnahmen.

Staatssekretär Stefan Tidow (mit Mikro) stellte den Siegerentwurf des atelier le balto landschaftsarchitekten vor und erläuterte die nächsten Schritte der Umsetzung. Weiterhin war das Podium besetzt (von links nach rechts) mit den Preisträgern selbst (Marc Pouzol, Veronique Faucheur, Manfred Pernice und Wilfried Kuehn), Christoph Schmidt (Grün Berlin), Hannah Dannel (Zentralrat der Juden in Deutschland), Dr. Lutz Spandau (Allianz Umweltstiftung) und Dr. Erik Lindner (Axel Springer Stiftung) – alle im Preisgericht vertreten.

In den Ansprachen wurde hervorgehoben, dass mit dem Jüdischen Garten eine Leerstelle geschlossen wird, die nach der Fertigstellung der von den anderen großen monotheistischen Weltreligionen inspirierten Anlagen besteht. Dem kann man zustimmen, haben wir nun einmal schon seit 2011 einen Christlichen und seit 2005 einen Islamischen Garten (wenn letzterer auch nicht so heißen darf).

Die Ausstellung selbst zeigt nicht nur den Siegerentwurf, sondern auch alle weiteren bis in die Endrunde gelangten Entwürfe. Interessant zu sehen, auf wie unterschiedliche Weise die Bewerber sich dem Thema „Jüdischer Garten“ dabei genähert haben. Das reicht von unverkennbar jüdischer Symbolik (zerbrochene blaue Davidsterne auf weißen Bauwerken) bis hin zu einem streng rechteckigen, von übermannshohen Mauern umgebenen, von der Außenwelt abgeschlossenen Geviert.

Nach meiner Meinung verwirklicht der Siegerentwurf die Intentionen einer weltoffenen jüdischen Gemeinschaft tatsächlich am besten, indem er Einblicke und Ausblicke zulässt, sich eben nicht abgrenzt. Wie es in der Presseerklärung heißt: „Entsprechend offen zeigt sich der zukünftige Jüdische Garten. Eingebettet in ein Netz aus Wegen und kleinen Platzflächen liegen Felder unterschiedlicher Größe und Form, in denen Pflanzen, die zur Geschichte der Berliner Juden gehören, ihren Ort finden. … Im Jüdischen Garten können Informationsveranstaltungen zur Jüdischen Kultur oder auch Festveranstaltungen des Jüdischen Kalenders durchgeführt werden.“

Die Ausstellung ist bis zum 4. April montags bis samstags von 10:00 bis 18:00 im Senatsgebäude Am Köllnischen Park 3 (gegenüber dem Märkischen Museum) zu besichtigen. Danach wird sie durch die Berliner Bezirke und möglicherweise darüber hinaus “wandern”. Ein Besuch lohnt sich, auch weil dabei en passant das riesige Stadtmodell Berlins, welches im Lichthof aufgebaut ist, mit besichtigt werden kann.

Text und Fotos: G. Költzsch