Das Areal des ehemaligen Flughafens Tegel entwickelt sich in den kommenden Jahren zu einem Vorzeigeprojekt für nachhaltige, innovative und zukunftsfähige Stadtentwicklung. Wir hatten die Möglichkeit, uns bei einem Besuch über den Stand der Entwicklung zu informieren.




Viele von uns haben den Flughafen Tegel (TXL) noch als den Ort in Erinnerung, von dem aus man seine Urlaubs- oder auch Dienstreisen begonnen hat. Es war ein Flughafen der kurzen Wege, zumindest was die Überschaubarkeit der Flughafengebäude und die Nähe zur Innenstadt Berlins betraf. Aber keiner von uns stand je auf der 3 Kilometer langen Start- oder Landebahn.

Die Grün Berlin GmbH hat 2021 die Aufgabe übernommen, das ehemalige Flug- und Rollfeld (Tegeler Stadtheide) schrittweise zu qualifizieren. Parkleiter Robert Hain und Projektleiter André Ruppert nahmen uns auf 2 Elektro-Fahrzeugen mit auf eine Erkundungsfahrt in die Zukunft. Sie vermittelten uns viel Wissenswertes in Bezug auf die schützenswerte Flora und Fauna und die Transformation des Areals.
Wir konnten schon viel von dem sehen, was im Entwicklungs- und Pflegekonzept geplant ist. Sei es der Erhalt der sich in den letzten Jahrzehnten entwickelten Biotope oder die Etablierung eines dynamischen Mosaiks aus wertvollen Offenbiotopen unterschiedlichster Art. So werden Teile der Taxiways (das sind die Rollbahnen) aufgebrochen, um dort steingartenähnliche „Beete“ anzulegen. Große Quader wurden aus dem Beton herausgelöst, um sie für die Gestaltung von Wegen oder als Sitzmöglichkeiten zu nutzen.




Auf den Weideflächen sind über 300 Schafe im Einsatz, um für die breite Tierwelt ungestörte Rückzugsorte zu schaffen. Da die Schafe aber nicht alles fressen, was wächst, findet man auch Ziegen, die beispielsweise die schnell wachsenden Pappeln „kurz“ halten. Auch das bis vor kurzem noch in den Gärten der Welt faul rumstehende Rote Höhenvieh und die Dülmener Pferde sind hier im „Arbeitseinsatz“. Aber auf dem schier endlosen Gelände reichte die Zeit unseres Besuches nicht aus, sie zu finden, um ihnen einen Gruß aus den Gärten der Welt zu überbringen.


Natürlich passiert auf dem ehemaligen Flughafengelände noch viel mehr: Ein Forschungs- und Entwicklungspark und mehrere Wohnquartiere, so das „Schumacher-Quartier“ entstehen. Beeindruckend, welche Riesenmengen an Aushub schon bewegt wurden. Die südliche Landebahn als „Ablageort“ wirkt wie aus einer anderen Welt. An die Start- und Landebahnen wird aber wohl niemand massiv „Hand anlegen“. Sie sind mit dem speziellen Asphalt so dick, dass man sie besser so liegen lässt…



Am Ende vom Gelände steht die Start- / Landebahnbefeuerung. Sie leuchtet nicht mehr. Bald wird die Heidelandschaft leuchten.




Schön, dass wir diesen besonderen Blick auf das Gelände und in die Zukunft einnehmen konnten. Die Eröffnung dieses besonderen Landschaftsparks ist für Sommer 2030 geplant. Bis dahin ist noch viel zu tun. Aber die vielen Informationen, die wir bei unserem Besuch erhalten haben zeigen auch, dass gerade dieses Gelände ein wichtiger Beitrag für den Erhalt der Natur in unserer Stadt Berlin ist, von dem nicht nur wir, sondern auch unsere Kinder und Enkel profitieren werden.




Vielen Dank für den sehr informativen Ausflug. Zum Ende wurden Geschenke ausgetauscht. Für uns gab es Schafwollpellets, die als Langzeitdünger verwendet werden können. Wie passend!
Text: Pritzi
Fotos: A. Beer, M. Wille, H. Ackermann, G. Költzsch, Pritzi
