Der Schäfer Frank Wasem hatte uns zur diesjährigen Schafschur eingeladen, nachdem er uns bei der Juni-Veranstaltung viel über das Beweidungskonzept der Grün Berlin GmbH erzählt hat. Einige Vereinsmitglieder und Gäste hatten auch ihre Enkelkinder mitgebracht. Und während Frank Wasem wieder voller Leidenschaft von seiner Arbeit erzählte und nun auch direkt vorführte, was der Beruf des Schäfers doch für ein toller Job ist, haben sich einige Kinder vielleicht schon ausgemalt, selbst einmal Schäfer zu sein. Bereits bei der letzten Veranstaltung hat uns Frank Wasem von seiner Auszubildenden berichtet – nun war sie mit dabei.
Eine gute Schäferin kann man nur werden, wenn man auch praktisch mit den Tieren arbeiten darf. Und so waren heute Jung und Alt nicht nur im Publikum vertreten – sondern auch zwei Generationen bei der Schafschur am Werk. Das ist harte Arbeit, die viel Erfahrung verlangt. Und so durfte die Auszubildende auch richtig ran. Die Tiere waren sehr ruhig, man spürte das Vertrauen, dass Mensch und Tier mit den Jahren aufgebaut haben. Die Schafe erkennen Schäfer und zukünftige Schäferin an Stimme und Gesicht. Es wirkte, als genossen sie die Befreiung vom dicken Fell und die anschließende Maniküre (Beschneidung der Klauen).
Nach der Schur machte sich die Herde wieder an die Arbeit, die Wiesen rund um das Cottage zu pflegen. In diesem Jahr sind in den Gärten der Welt nur Schafe auf der Wiese, die etwa 10 Jahre lang gelammt haben, nun aber ihren verdienten Ruhestand genießen. Also stimmt die Überschrift nicht ganz. Es waren zwar im Publikum Jung und Alt vertreten, die Schafe haben eine junge Auszubildende und ein erfahrener Schäfer geschoren, nur bei den Schafen selbst waren nur die verdienstvollen Oma-Schafe anwesend. Aber wenn es mehr Schäferinnen und Schäfer gibt, dann gibt es vielleicht auch bald wieder Mutterschafe mit ihren Lämmern in den Gärten der Welt.
Text und Fotos: G. Pritzlaff