Pflanze des Monats September: Die Monarden oder Indianernessel

Monarden in Scharlachrot

Die Familie der Indianernesseln (Monarda L.) – Horsemint, Wild Bergamot, Beebalm, Goldmelisse  – gehört zu den Lippenblütengewächsen (Lamiacae Martinov oder Labiatae Juss.)  wie z.B. auch Rosmarin, Salbei, Perowskie, Majoran, Günsel, Dost, Thymian, Gundermann, Melisse, Bohnenkraut, Ziest …; sie ist nach dem spanischen Arzt Nikolaus Monardes (1493 – 1578) benannt.

Die Gattung umfasst 12 bis 16 Arten, von denen sich fast nur  Sorten aus Kreuzungen von M. didyma L. und M. fistulosa L. in Kultur befinden. Die Heimat der Monarden liegt in Nordamerika. Eingeführt wurde M. didyma erstmalig 1737. Theodor Theuß nennt in seinem ‚Allgemeinen Blumen-Lexicon‘, Weimar 1811, schon 6 Arten und bemerkt: “Wir finden Pflanzen aller … genannten Arten bei den meisten Handelsgärtnern“

Willy Seyffert fasst das Wesentliche zu den Monarden so zusammen: “Die Gartenzüchtungen sind farbenprächtige Pflanzen, die nicht nur Schmetterlinge und Bienen anlocken, sondern auch Menschen in ihren Bann ziehen. Sie blühen monatelang und halten jahrelang aus. Sie verlangen einen feuchten, zumindest nicht zu trockenen Boden, der auch genügend Nährstoff enthält. Für Sonne und Halbschatten. Vermehrung durch Teilung, Grundsprossen und Samen. Die Pflanzen wuchern etwas durch Ausläufer und sind dadurch leicht zu teilen.”

Blüte mit anfliegender Hummel

Monarden sollen, so ein Elternteil auf M. fistulosa zurückgeht, enorme Trockenheit (!) vertragen können. Die Indianernesseln werden auch gerne als Schnittblumen genutzt. Die Sorten werden 60 bis 120 cm hoch und blühen in den verschiedensten Rottönen bis hin zum Weiß in den Monaten Juni bis September.

Monarden enthalten ungiftige ätherische Öle und lassen sich zum Aromatisieren bzw. Würzen von Speisen verwenden. In Blumensträußen empfiehlt es sich, die Indianernesseln auf Grund der starken Düfte der Blätter (nach Melisse) sowie der Blüten (nach Thymian) vornehmlich in bunten Sträußen zu verwenden.

Indianernesseln im Englischen Garten

Der englische Pflanzenname ‚Beebalm‘, also Bienenbalsam, charakterisiert die Bedeutung der Monarden für die im Umkreis der Pflanzungen lebenden Bienen- und Hummel-Arten sehr treffend: Sie stehen gleichsam Schlange, um an die Nektarquellen dieser Lippenblüter zu gelangen – allerdings versuchen auch Hornissen sie dort als Futter für ihre Brut zu fangen.

Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner