Der Urwelt-Mammutbaum (Metasequoia glyptostroboides Hu & Cheng) – auch Chinesisches Rotholz oder Wasserlärche genannt – gehört zur Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae Gray). Der botanische Name Metasequoia setzt sich aus der Vorsilbe griech. ‚meta‘ = danach und aus dem kalifornischen Trivialname ‚Sequoia‘ für den Mammutbaum zusammen; ‚glyptostroboides‘ nimmt auf bestimmte Zapfeneigenschaften Bezug.
1941 entdeckte ein japanischer Forscher die bis dahin unbekannte Art als Fossil; ein chinesischer Forstbeamter fand das lebende Gehölz 1945 im Grenzgebiet zwischen den chinesischen Provinzen Hupeh und Szetschuan. Die wissenschaftliche Beschreibung erfolgte durch die Botaniker H.H.Hu und W.C.Cheng.
Der Mammutbaum wurde dann 1948 in die Baumschul-Kultur eingeführt. Hans F. Kammeyer referierte 1953 auf einer Dendrologen-Tagung in Dresden-Pillnitz kurz über die überaus neue Baum-Art anlässlich der Pflanzung eines von der Baumschule Timm & Co. gespendeten Exemplars im Schloßgarten Pillnitz: „Der Urwelt-Mammutbaum wird 20 bis 35 m hoch und kann einen Stammdurchmesser bis 2 m erlangen. Es ist ein schlankes, aufstrebendes, schnellwüchsiges Gehölz und erinnert im Aufbau sehr an Sequoia und Taxodium mit denen er verwandt ist. Die Nadeln sind sommergrün von frischgrüner Farbe; sie werden nicht nur einzeln abgeworfen, sondern ebenso wie bei Taxodium mit den Kurztrieben. Ihre Winterhärte hat die Pflanze bewiesen…“.
Die Herbstfärbung der ‚Fallnadeln‘ wird als kupfern bis rötlich beschrieben. Die erhebliche Baumhöhe gepaart mit einer Breite von über 10 m empfehlen die Art für Pflanzungen in Parken und sehr großen Gärten. Die Bäume sollen bis über 400 Jahre alt werden können.
In den Gärten der Welt sind die schnell wachsenden Urwelt-Mammutbäume in verschiedenen Parkräumen zu finden, wie z.B. an einem kleinen Weiher (die ältesten Exemplare) neben dem jüdischen Garten, am Wasserspielplatz und auch an der „Promenade Aquatica“.
Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner