Der botanische Name kommt aus dem Griechischen: eu = gut und onoma = Name. Eigentlich bedeutet dies „in gutem Namen oder Ruf“ stehend und ist damit eher eine Ironisierung des drohenden Unheils, das von den giftigen bis sehr giftigen Pflanzen ausgeht. Der Name „Spindelstrauch“ weist darauf hin, dass Drechsler aus dem harten und dauerhaften Holz des heimischen Pfaffenhütchen, benannt nach einer Kopfbedeckung katholischer Geistlicher, gerne Garnspindeln fertigten.
Die Gattung Euonymus L. gehört zu den Baumwürgergewächsen (Celastraceae). Sie ist mit ca. 175 Arten bis auf Afrika auf allen Erdteilen mit Schwerpunkt im Himalaja und Ost-Asien vertreten. In Europa kommen vier Arten vor. In der Gattung sind neben sommer- und immergrünen Sträuchern auch niederliegende und einige mit Haftwurzeln kletternde Gehölze zu finden. Letztere , hier besonders die Varietäten und Sorten des Wurzelnden Spindelstrauches (Euonymus fortunei (Turcz.) Hand.-Mazz.), sind wichtige schattenverträgliche Bodendecker.
Der Flügel-Spindelstrauch aus Ostasien ist ein mittelhoch (3 m) wachsender, dicht verzweigter und sommergrüner Strauch. Die grünlichen Zweige sind kahl und mehr oder minder stark mit meist vier z.T. flügelartigen Korkleisten besetzt.Die grünlich-gelben Blüten erscheinen von Mai bis Juni; Früchte werden meist jedoch nur in geringer Anzahl ausgebildet. Die Sträucher bilden ein feinverzweigtes dichtes Wurzelwerk aus. Besondere Ansprüche an den Standort stellen sie nicht. Die Art ist ihrer leuchtend roten Herbstfärbung wegen besonders wertvoll. Der sehr „ordentliche“ Strauch empfiehlt sich, ihn als als Einzelbusch an Wegen oder am Gehölzrand zu verwenden. Die dicht wachsende Sorte ‚Compactus‘ wird im Alter 1 bis 1,5 m hoch.
In den Gärten der Welt ist die Art u.a. im Japanischen Garten zu finden.
Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner