Pflanze des Monats Juni: Die Bougainvillea

Bougainvillea mit Kap-Bleiwurz

Die Bougainvilleen (Comm. Ex Juss.) – Drillingsblumen – gehören zur Familie der Wunderblumengewächse (Nyctaginaceae Juss.), die mit 14 immergrünen Gehölzarten (Sträucher, Bäume und Kletterpflanzen) im tropischen und subtropischen Süd-Amerika beheimatet ist. Die Gattung ist nach dem französischen Offizier, Seefahrer und Schriftsteller Louis Antoine de Bougainville (* 11. November 1729; † 31. August 1811) benannt. In den Gärten der Welt sind sie im Orientalisch-Islamischen Garten zu finden.

Bougainvillea-Strauch in Argentinien

Die Familie verträgt keinen Frost; unter unseren klimatischen Bedingungen werden vor allem zwei Spreizklimmer-Arten in etlichen Sorten als Kalthauspflanzen, d.h. frostfrei(!) kultiviert: B. glabra (Choisy) und B. spectabilis (Willd.). Unter „milden“, d.h. heimatlichen Bedingungen sind die Arten meterhohe starkwüchsige meist bedornte Kletterer, die durch ihren reichen Blütenschmuck besonders auffallen.

Bougainvillea als Ranker

Die Blüten bestehen aus kleinen Röhrenblüten, die von drei auffällig gefärbten purpurvioletten blütenblattähnlichen Deckblättern (Brakteen) – bei den Sorten in den Farben auch weiß, gelb, orange, rot und violett – umgeben sind. Hier sei an den Weihnachtsstern (Pflanze des Monats Dezember 2020) erinnert.

Unter unseren klimatischen Bedingungen kultiviert man die dekorativen Pflanzen in Pflanzgefäßen an Rankgerüsten oder als – meist gestützte – Hochstämmchen. Die Pflanzen bedürfen eines lehmhaltigen gut gedüngten Bodens und lieben sonnige Standorte; sie sind von Frühling bis Herbst reichlich zu wässern und sollten monatlich mit einem Volldünger gegossen werden, Staunässe ist durch geeignete Dränung zu verhindern! Die Arten blühen von Mai bis August. Ihres ungestümen Wachstums wegen sind die Gehölze im Winter bzw. zeitigen Frühjahr (B. glabra und deren Sorten) oder nach der Blüte (B. spectabilis und deren Sorten) zu schneiden. Das Überwintern der dann meist kahlen Pflanzen soll mit abgetrockneten Ballen erfolgen, die Ballen dürfen im Winter jedoch nicht vollständig austrocknen, einem völliges Austrocknen ist daher durch vorsichtiges sporadisches Gießen entgegenzuwirken. Die Drillingsblumen werden durch Stecklinge oder durch Ableger vermehrt.

Bougainvillea im Orientalisch Islamischen Garten

Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner