Die Gattung Asplenium gehört zur Familie der Streifenfarngewächse (Aspleniaceae Nett. ex A.B.Frank), die mit ca. 700 Arten über die Welt verbreitet ist. Die Arten wachsen sowohl im Boden als auch als Aufsitzer.
Die Hirschzunge ist eine wintergrüne Rosettenpflanze, deren breitlanzettliche, lederartige Wedel im Gegensatz zu vielen anderen Farnen ungeteilt sind, daher wohl der Name ‚Hirschzunge‘. Die Staude ist eine sich langsam ausbreitende Rhizompflanze, die 8 bis 50 cm hoch wird. Die Sporen, mit denen sich die Farne generativ vermehren, werden in den Streuschuppen (Sori) auf der Unterseite der Blätter gebildet.
Natürliche Standorte in unserem Florengebiet sind Schluchtwälder, feuchte und schattige Mauern und kalkhaltige Felsen in wintermilder, luftfeuchter Lage.
In gut sortierten Staudengärtnereien werden von den Hirschzungenfarnen eine Reihe von sich im Blatt unterscheidenden Formen angeboten. Die Formen können nur vegetativ durch Teilung oder Blattstielstecklinge vermehrt werden. Die reine Art und eine Form mit gewellten Blättern wächst auch aus Sporen. Unter günstigen Bedingungen – d.h. bei uns regnerischer Sommer – kann es auf kalkhaltigem humosem Standorten auch zur Selbstaussaat kommen.
Die Hirschzunge wird, so auch in den Gärten der Welt, gerne genutzt, sehr schattige und nicht zu trockene Standorte zu begrünen.
Einige exotische Arten eignen sich als Zimmerpflanzen und sind meist als Kalthauspflanzen oder wärmer zu kultivieren, wie z.B. der Nestfarn.
Text und Fotos: Dr. Hans Georg Büchner