Pflanze des Monats August: Große Sterndolde, Strenze (Astrantia major L.)

Neben Möhre, Dill, Meerrettich, Giersch usw. gehört die Große Sterndolde wie auch die Edeldisteln (Eryngium L.) zur Familie der Doldengewächse (Apiaceae Lindl. oder Umbelliferae Juss.).

Zur Gattung Astrantia gehören ungefähr 10 Arten, beheimatet etwa zwischen Mitteleuropa und Kaukasus, von denen hier etwa vier kultiviert werden. Die Große Sterndolde ist seit der Renaissance in gärtnerischer Kultur.

Im „Allgemeines Blumen=Lexicon …“, Weimar 1811, wird mitgeteilt, dass die Pflanze bei Wendland in Herrenhausen á 2 gr. käuflich sei. Im Jubiläumskatalog der „Odenwälder Pflanzenkulturen Kayser & Seibert“ 1959-60 werden 0,80 DM für die Pflanze verlangt. Der Autor erwarb jüngst in einem “Gartencenter” ein kräftiges, rot blühendes Exemplar im 17er-Topf für 7,99 €.

Im vorgenannten Stauden-Katalog wird die Sterndolde kurz und treffend so beschrieben: „Blätter handförmig geteilt, Blüten weißlich-grün, in knopfartiger Dolde vereinigt und von rosa geaderten Hüllblättern umgeben, 60 cm, VI-VII“. Bei Karl Foerster kann man im Katalog 1964/1966 lesen: „Astrantia major rosea ist mit ihren zartrosa Blüten über schönem Blattwerk im Naturgarten neben kleinen Gräsern sehr reizvoll, …“ Preis: 60 Pfennig.

Die Art besiedelt Bergwiesen, Gebüsche, krautreiche Wälder, auf frischen nährstoff- und basenreichen, meist kalkhaltigen Lehmböden. Die Sterndolde eignet sich besonders für reife Gärten im Bereich eingewachsener Gehölze, d.h Gärten und Lagen mit Laubmull, der sich aus dem jährlich fallenden Laub der Bäume am Standort (!) bildet. Die Art liebt basenreiche feuchte Böden. Bei eher trockener Luft sollte ein halbschattiger Standort gewählt werden.

In den gärtnerischen Sorten ist der Rotanteil in den Blüten verstärkt worden. Diese Züchtung bzw. Auslesen werden vegetativ vermehrt, da sie aus Samen nicht ‚echt fallen‘. Die Art samt sich an zusagenden Standorten gerne aus.

Sterndolden sind ‚stille‘ Schönheiten. Sie können schattigen Lagen ein eigenes Gepräge geben. In der Floristik werden die Blumen gerne für farblich differenzierte Gebinde genutzt. In den Gärten der Welt sind sie am Eingang Eisenacher Straße rechts neben/vor der Tropenhalle zu finden.

Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner