Pflanze des Monats August 2024: Die Blauraute

Der Halbstrauch Blauraute, Silberbusch oder Silber-Perowskie ( Perovskia atriplicifolia Benth.) gehört in die Familie der Lippenblütler (Lamiaceae L.). Zur Gattung der Perowskien gehören insgesamt 7 – 10 Arten, die von Westasien bis zum Himalaja und Tibet verbreitet sind, manche Autoren ordnen die Gattung auch den Salvien zu. Der wissenschaftliche Name nimmt Bezug auf den russischen General und Direktor der russischen botanischen Gärten W. A. Perowski (1792 – 1856) sowie auf die Blattform: atriplicifolia (lat.) bedeutet Melden-blättrig (Atriplex ist der botanische Name der Melde und lat. folia sind deutsch „Blätter“).

Die Blaurauten sind 0,6 bis 1,5 m hohe und bis zu einem Meter breite bodentolerante Halbsträucher der asiatischen Steppen, wobei optimal für ihr Wachstum alkalische trockene Standorte sind. Hermann Göritz schreibt 1957: „Die ganze Pflanze ist aromatisch. Von August bis Oktober erscheinen die kleinen himmelblauen Blüten in Ähren, die wiederum zu großen Rispen vereinigt sind. An den Boden stellt die Perowskia keinerlei Ansprüche, sie gedeiht noch auf trockenem Sand und braucht Sonne. Oft friert sie im Winter stark zurück, treibt aber stets wieder gut durch. Eine gute Bodendecke ist zu empfehlen. Im Steingarten, in Heideflächen, in Polsterstaudenteppichen, auch mit Yucca und Freilandopuntien gut zu verwenden.“ Hinzugekommen ist die Pflanzung in Dachgärten und als ideale Rosenbegleitung. Blaurauten vertragen, wie auch die Lippenblütler Lavendel und Gamander, regelmäßigen jährlichen Frühjahrs-Rückschnitt so gut, dass sie sich für formierte niedrige Hecken eignen.

Die Art wurde 1904 eingeführt. Ca. 1934 beschreibt Karl Foerster im BORNIMER WEGWEISER: „… weißfilziger blauvioletter Zwergduftstrauch, bevorzugt sonnige Eckplätze, orange und gelbe Helianthemum den Busch umblühen lassen…“. Im Handel werden neben der reinen Art Sorten angeboten, die auf Kreuzungen mit anderen Perowskia-Arten zurückzuführen sind. In den Gärten der Welt sind Blaurauten an verschiedenen Stellen zu finden, so in und am Englischen Garten sowie in der Terrassenanlage am Fuße des Kienbergs gegenüber dem Umweltbildungszentrum.

Übrigens, der wissenschaftliche Name ‚Perovskia atriplicifolia’ eignet sich , wie auch ‚Metasequoia glyptostroboides‘ (Urweltmammutbaum oder Chinesisches Rotholz) vorzüglich zu Schnellsprechversuchen!

Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner