Märchenhafte Vorweihnachtszeit

Es begab sich zu einer Zeit, als die Temperaturen sanken und die Vorfreude auf Weihnachten stieg, da wurden Kinder aus Marzahn-Hellersdorfer Grundschulen in die Gärten der Welt eingeladen, auf daß man ihnen Märchen und Geschichten vortrüge.

Der Ort, an dem den Kindern diese dargebracht wurden, zeigte sich gleichwohl als märchenhafter Ort: Der Saal der Empfänge im Orientalisch – Islamischen Garten. Der Verlauf dieses Spektakels war so vielfältig wie die Märchenwelt selbst. Dem geneigten, ach nein, dem sitzenden und liegenden jungen Publikum wurden Geschichten aus Tausendundeiner Nacht, von Wilhelm Hauff, den Gebrüdern Grimm, auch von Mark Twain und aus dem fernen Italien dargeboten.

Selbst das Sandmännchen machte sich mit seinen Freunden Pitti, dem Kleinen Muck und anderen Märchengestalten sowie auch Gestalten aus der heutigen Zeit auf eine Reise in den Orient. Was war das für ein Spaß, als Raum und Zeit keine wirkliche Rolle mehr spielten und alle Anwesenden im Saale Teil der Geschichte wurden!

König Michael (Wiedemann) und sein Gefolge wirbeln durch den Orient

Freunde übernahmen, wie schon in den Jahren zuvor, die Hauptrollen in diesem Schauspiel in sechs Akten. Freunde spielen in Märchen oft eine besondere Rolle. Hier waren es Freunde der Gärten der Welt, die die Märchen lebendig werden ließen. Und wie ginge dies besser, als wenn sie selbst Teil dieser Erzählungen würden. Sie traten, jeweils passend, in teils wundervollen Gewändern auf, die eigens für diesen Auftritt geschneidert wurden.


Den Kindern wurden Märchenbücher aus der Kindheit der Erzählerinnen und Erzähler, Schallplatten aus längst vergangenen Tagen und auch eine echte, originale Wunderlampe aus Privatbesitz präsentiert. Die Güldenen Gickerlinge, die ihren Besitzer wechselten, wurden von einigen Kindern allerdings sofort als Schokoladentaler entlarvt und umgehend (ohne Goldhülle) verschlungen. Am Ende einer jeden der sechs Lesestunden gab es noch ein Tütchen mit „gesundem Inhalt“, also Obst, Nuss und Märchenbüchlein auf den Weg.


Der Schreiberling dieser Zeilen könnte noch vieles von diesem „Tag voller Märchen“ berichten. Aber ein Bericht kann Erlebtes nicht lebendig machen. Dieser Zauber des Erlebens war nur dem jungen Publikum vergönnt. Wünschen wir, dass es für die Kinder ein Tag voller Fantasie, voller Freude, voller Träume, voller Geborgenheit war.

Und wenn es den Kindern gefallen hat, besuchen sie die Gärten der Welt auch gerne wieder. Und das soll kein Märchen sein.

Text: Pritzi
Fotos: Marlies Wille und Pritzi