Der 35. Jahrestag

Am 09. Mai 1987 wurde die Berliner Gartenschau eröffnet. Die Geschichte des Parks, den wir heute als Gärten der Welt kennen, begann also heute vor 35 Jahren. In einer für aktuelle Verhältnisse undenkbar kurzen Zeit entstand er auf Beschluss des Berliner Magistrats vom 28. August 1985. Wenn man nachrechnet, waren das vom Beschluss bis zur Eröffnung ein Jahr, acht Monate und zwölf Tage. Neben allen staatlichen „Beschleunigungen“ war diese kurze Zeit aber nur möglich, weil es viele fleißige Helfer gab: Betriebe beteiligten sich mit zusätzlichen Leistungen, zahlreiche Bürgerinnen und Bürger halfen in freiwilligen Arbeitseinsätzen.

Eingang Otto-Buchwitz-Straße (heute Blumberger Damm) mit “Gloriette” im Hintergrund

Eröffnet wurde die Anlage im Rahmen der 750-Jahr-Feierlichkeiten Berlins. Auf einer Fläche von 21 Hektar nicht nur als Ort der Erholung gedacht, sondern auch ein Ort zur Präsentation besonderer Gartenkunst. So gab es unter anderem wechselnde Ausstellungen in der Blumenhalle. Von der weitläufigen Bepflanzung schwärmen Gäste, die den Park aus der Anfangszeit kennen noch heute.

Springbrunnen am Eingang Eisenacher Str.

Zu den damaligen Attraktionen der Gartenschau zählte die Wasserorgel mit den tanzenden Fontänen, das Blumentheater, der Streichelzoo, der Sprudel- und Quellgarten, die Märchenfiguren im Rhododendronhain, die Musterkleingärten und ein Modell der Städte Berlin und Cölln im 13. Jahrhundert. Einiges aus der Aufzählung findet man heute noch im Park, wieder anderes wurde umgesetzt oder es ist verschwunden. Dort, wo einst die Musterkleingärten und der Streichelzoo Besucherinnen und Besucher erfreuten, begeistert heute der Japanische und der Koreanische Garten und zeugt von internationaler Gartenkunst.

Ulrich Reinheckel berichtet aus den Anfängen

Aus Anlass des 35. Jahrestages hatten die Gärten der Welt heute zu zwei Führungen eingeladen. Dabei ging es noch einmal um die Spuren der Vergangenheit, so manche Episode aus der Bauphase, aber ganz besonders um die Menschen, mit denen die Projektierung und der Bau untrennbar verbunden sind. Ulrich Reinheckel,  als 27jähriger Diplomgartenbauingenieur damals Leiter der Berliner Gartenausstellung vom Sommer bis zum Ende 1987 erinnerte an Gottfried Funeck, den Direktor des Ostberliner Gartenamtes, der den Bau leitete, an Frau Roswitha Kaufhold, ehem. Schulz, als verantwortliche Planerin und viele andere. Und dann gibt es ja noch die vielen Geschichten, die die Besucherinnen und Besucher von damals erzählen könnten.

Vor dem Blumentheater 2022
Blumentheater 1987

Bei allen Veränderungen des Parks bis hin zu den heutigen Gärten der Welt hat er sich aber Eines bewahrt: Er ist immer noch Erholungsort für die Menschen aus Marzahn-Hellersdorf.
Wer mehr erfahren möchte: Fakten zu diesem Beitrag aus dem ersten Teil unserer Publikation: “Von der Berliner Gartenschau zu den Gärten der Welt – Geschichte und Geschichten”. Zu den Publikationen

Fotos: U. Reinheckel und E.-H. Kubitz (Archiv); G. Pritzlaff (aktuell)
Text G. Pritzlaff