
Lange geplant – nun endlich konnte sie stattfinden: Die herbstliche Baumführung unter der Leitung unseres ehemaligen langjährigen Vereinsvorsitzenden Ulrich Reinheckel, der diesmal aus aktuellem Anlass nicht mit seinem traditionellen Crocodile Dundee-Hut, sondern mit Union-Kappe erschien.

Insgesamt 35 neugierige Teilnehmer*innen, viele davon Nicht-Vereinsmitglieder und zu unserer besonderen Freude zwei Vertreter der Freunde des Britzer Gartens, ließen sich bei prächtigem Wetter kreuz und quer durch die Gärten der Welt führen. Eingangs wurden wir von Ulli über Sinn und Zweck und die Art und Weise der Vergabe des Titels „Baum des Jahres“ aufgeklärt. In diesem Jahr ist es bereits zum zweiten Mal die Rotbuche (Fagus sylvatica), die wir auch tatsächlich in den Gärten der Welt antrafen. Aber auch viele andere „ehemalige“ konnten gefunden werden, wie z.B. die Robinie (Robinia pseudoacacia/2020), die Flatterulme (Ulmus levis/2019), den Feldahorn (Acer campestre/2015), die Traubeneiche (Quercus petraea/2014) oder die Hainbuche (Carpinus betulus/1996).

Viel Wissenswertes bekamen wir vermittelt. Wer wusste schon, dass die Hainbuche gar nicht mit der Rotbuche, sondern mit der Birke verwandt ist? Oder dass es Eichenarten mit völlig „eichenuntypischen“, nämlich lanzettlichen Blättern gibt? Und wer erkennt schon in den buschartig gewachsenen Bäumen mit silbergrauen Blättern und kugeligen Früchten, die in der Nähe des Renaissancegartens stehen, dass es sich dabei um Birnen handelt, nämlich die Weidenblättrige Birne (Pyrus salicofolia)?

Eine wichtige Rolle sowohl bei Ullis Erläuterungen, als auch in Äußerungen der Teilnehmer*innen spielte die Frage, wie es unseren Bäumen – ob in den Gärten der Welt oder anderswo in der Stadt – angesichts des Klimawandels und anderer Stressfaktoren geht. Auch in den Gärten der Welt sieht man – trotz intensiver Bewässerung – allenthalben Auswirkungen des Trockenstress. Klar wurde, dass es langfristig Veränderungen im Baumbestand geben wird. Das Thema werden wir bei unserem Workshop am 24. November (der Termin kann schon vorgemerkt werden!) durch Wissenschaftler und Verantwortliche für das Stadtgrün vertiefen lassen.




Die Baumführung war für alle, die dabei waren, eine Bereicherung, zwei Stunden voller Erkenntnisse und, auch dank des milden Herbstwetters, Entspannung und Erholung.

Text: G. Költzsch; Fotos: K. Hoffmann, G. Költzsch, G. Pritzlaff