Vogelstimmen am Morgen

Oft schauen wir, wie schön die Gärten der Welt sind, manchmal steigt auch ein angenehmer Duft der Pflanzen in unsere Nasen – aber wie hört sich der Park an? Am frühen Morgen klingt es im Park besonders schön, wenn die Vögel den Tag begrüßen. Früh um 07:00 Uhr trafen sich 20 interessierte Besucherinnen und Besucher, um mehr zu erfahren über die Brutvögel in den Gärten der Welt. Herr Winfried Otto von der Berliner Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft und seine Gattin nahmen uns mit auf eine Wanderung der besonderen Art.

Im Rhododendronhain

In den Gärten der Welt wurden seit Beginn der Beobachtung im Jahre 2012 insgesamt 44 Brutvogelarten festgestellt. Das reicht von der Amsel (die auch heute Morgen nicht zu überhören war) bis zum Zilpzalp. Es sind nie alle Brutvogelarten gleichzeitig anzutreffen. Die Zahl schwankt zwischen 26 und 34 pro Jahr. Natürlich haben wir heute Morgen auch davon nicht alle gehört – und schon gar nicht gesehen. Nach einem Fazit des Tages sind es 21 verschiedene Arten gewesen, die uns heute mit ihrem Gezwitscher begrüßt und mit ihrem Gefieder erfreut haben.

Die Amsel ist nicht zu überhören

Nicht immer konnte man das, was man hört auch sehen, zumindest nicht sofort. Fernglas und Teleobjektiv erleichtern zwar die Beobachtung. Aber der ungeübte Beobachter hat Mühe, den blitzschnellen Bewegungen der Vögel zu folgen. Den Kleiber im Rhododendronhain konnte man noch gut erkennen, aber der gewitzte Gartenbaumläufer hat sich beim Erklimmen der Bäume nur ganz kurz gezeigt und sich dann genau so bewegt, dass er immer auf der Rückseite des Stammes nach oben kletterte, ohne dass nach dem Klick des Fotoapparates Verwertbares im Bild zu erkennen war.

Ein Kleiber auf seinem Wohnsitz

Und wenn man stolz einen Mäusebussard im Flug auf dem Display des Fotoapparates präsentierte, dann war es doch „nur“ eine Nebelkrähe. Die Singdrossel lief ganz entspannt über die Wiese, aber sie sang nicht, denn sie war mit einem Wurm im Schnabel noch mit dem Frühstück beschäftigt.

Singdrossel beim Frühstück

So gab es vieles zu entdecken. Ob das Nest auf der kleinen Insel vor dem Teehaus zum Osmathussaft nun einer Blessrallen-Familie oder einer Blesshuhn-Familie gehört wird für den Laien nicht ganz so wichtig sein, wenn man dafür die kleinen Jungen kurz sehen konnte.

Blessralle mit ihren Jungen im Chinesischen Garten (der kleine bunte Fleck)
Außer Vogelgezwitscher absolute Ruhe

Und während viele andere zu Hause noch mit dem Frühstück beschäftigt waren, um sich vielleicht für einen Besuch der Gärten der Welt zu stärken, hatten wir die schönsten Stunden des Tages im Park schon hinter uns. Vielen Dank an Herrn Otto und seine Gattin für das Schärfen unserer Sinne.

Fotos: M. Wille und G. Pritzlaff
Text: G. Pritzlaff