Für den Sonntag, den 26. Mai 2019 hatten die Freunde der Gärten der Welt zu einer besonderen Veranstaltung in unseren Lieblingspark eingeladen. Vorgesehen war, dass uns seitens des Parkmanagements ein Einblick geboten wird in die vielfältigen Aufgaben und Probleme, die zu beachten sind, um die Gärten der Welt so schön und vielfältig zu erhalten, wie sie sich uns darbieten.
Leider fielen uns die Referentinnen, mit denen wir fest gerechnet hatten, ganz kurzfristig aus. Was tun? Eine Veranstaltung, für die sich bereits zahlreiche Interessent*innen angemeldet hatten, absagen? Kommt nicht in Frage! Glücklicherweise ist in unserem Verein viel gärtnerischer Sachverstand versammelt.
Frau Dr. Tschauder erklärte sich sofort bereit, die Führung zu übernehmen. Im Vorfeld hatte sie sich von Frau Buhe, ihres Zeichens Parkmanagerin, Detailwissen lokaler Art (wieviele Bäume, welcher Anteil Vegetations-, befestigte, Wasser- und Wiesenflächen, wie erfolgt die Vergabe der Pflegeaufträge usw.) geholt, das sie den über 20 interessiert zuhörenden Teilnehmern dann vermitteln konnte. Überraschend, aber sinnfällig war ihr Ansatz, die Gärten mit einem lebenden Organismus zu vergleichen: Die Bäume und Großgehölze als Skelett, die einzelnen Vegetationsbereiche als innere Organe, das Wegenetz als Sehnen und Muskeln…
Ein Schwerpunkt der Ausführungen waren die aufwändigen Pflegeanforderungen an eine solche Anlage, die zu jeder Jahreszeit eine Augenweide darstellen soll. Viele Flächen sind mehrfach im Jahr wechselnd zu bepflanzen, es ist zu bewässern, Winterschutz ist notwendig, eine behutsame Schädlingsbekämpfung, nach Möglichkeit mit Nützlingen, ist durchzuführen… Neben dem finanziellen Aufwand, der dafür zu leisten ist, hat dies auch eine ideelle Seite, wie Frau Dr. Tschauder deutlich machte. Viele mit der Pflege befasste Mitarbeiter*innen sind mit dem Herzen dabei. Und auch die übergroße Mehrzahl der Besucher – von den unsäglichen Vandalismusvorfällen abgesehen – achtet deren Arbeit durch pfleglichen Umgang mit den Anlagen. Ein Anliegen unseres Vereins ist es, die Besucher der Gärten der Welt entsprechend zu sensibilisieren. Die Veranstaltung vom 26. Mai war ein Beitrag dazu.
Text: G. Költzsch, Fotos: G. Költzsch, G. Pritzlaff