Pflanze des Monats Juli: Pyrenäen-Felsenteller (Ramonda myconi (L.)) RCHB.

Der Pyrenäen-Felsenteller gehört zu einer kleinen europäischen Gattung der sonst in den Tropen verbreiteten Pflanzenfamilie der Gesneriengewächse (Gesneriaceae Rich et Juss.),zu der z.B. auch die Zimmerpflanzen Drehfrucht, Gloxinie, Usambaraveilchen gehören.

Die Felsenteller sind immergrüne Rosettenstauden mit derben, runzeligen und kerbrandigen Blättern. Aus den bis zu 20 cm breiten und 5 bis 20 cm hohen Rosetten erscheinen von Mai bis Juli ein- bis sechsblütige Blütenstände auf bis zu 10 cm langen Stielen. Neben den violettblauen Pflanzen gibt es auch rosa und weiß blühende Varietäten.

Ramonda myconi ist in den Pyrenäen zuhause. Sie wächst auf humosem und nährstoffreichem Boden in senkrechten absonnigen Fugen in Kalkfelsen. Bei der Kultur ist stehendes Wasser in den Rosetten daher tunlichst zu vermeiden.

Die Felsenteller sind robuste und sehr langlebige Pflanzen für Kalkstein-Anlagen, die Trockenheit durch scheinbares Eintrocknen schadlos überstehen. Ähnlich wie die Rose von Jerichow erwachen sie bei günstigeren Lebensbedingungen wieder zum „Rosetten-Leben“. Die Felsenteller-Arten, wie auch die zur gleichen Familie gehörenden Jankaea und Haberleen eignen sich für ein Kultivieren in entsprechend gestalteten Troggärten bzw. Troggärtchen, die durchaus auf einem Balkon oder einer breiten Fensterbank ihren Platz finden können. Tuffstein ist für den Bau der Felsen-Fuge ein vorzügliches “Baumaterial”.

Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner