Bambusschnitt im Chinesischen Garten

9. November 2019. Vor 30 Jahren wurde in Berlin die Mauer geöffnet. Vielen war bis dahin der Blick auf und in die Welt versperrt. Heute treffen sich ca. 20 Freundinnen und Freunde der Gärten der Welt und ehemalige IGA – Volunteers, um eine ganz andere Mauer „durchlässig“ zu machen. In den letzten Jahren ist der Bambus im Chinesischen Garten so stark gewachsen, dass er den Besucherinnen und Besuchern den Blick auf einige Reliefs und besondere Steine versperrt. Mit Astscheren machen wir die Mauer aus Bambus durchlässig, um die Sicht auf inzwischen fast verschwundene Kostbarkeiten und besondere Gartenszenerien wieder frei zu legen.

Unter der Anleitung von Frau Yu, Vereinsmitglied und Chefin des Teehauses zum Osmanthussaft und Frau Buhe, Parkleiterin der Gärten der Welt schneiden wir erst zaghaft, dann immer mutiger. Wir schneiden und schneiden und ahnen, dass es eine ewige Aufgabe ist. Wir haben um 09:00 Uhr im hinteren Bereich des Steinernen Schiffes begonnen und haben gegen 15:00 Uhr gerade mal die Abzweigung zum Felsental erreicht.

An einigen ausgewählten Stellen, so unter anderem hinter dem oktogonalen Pavillon, dem „ting“ lichten wir die Bambusmauer. Der Bambuswald zwischen dem Uferweg und dem am Pavillon vorbei führenden Weg bleibt heute unberührt.

Frau Yu versorgt uns vorzüglich mit Tee und anderen kulinarischen Köstlichkeiten und in dieser wundervollen herbstlichen Atmosphäre und dem Gefühl, gemeinsam etwas Gutes getan zu haben wird der Ruf laut, dies zu einer Tradition werden zu lassen. Der Bambus sorgt schon dafür, dass die Arbeit nie fertig wird.

Text und Fotos: G. Pritzlaff

Weitere Bilder in der Fotogalerie (Aktuelles ==> Fotogalerie)