Pflanze des Monats März: Frühlings-Knotenblume, Märzenbecher (Leucojum vernum L.)

Märzenbecher-Tal im Ziegelrodaer Forst

Der Märzenbecher ist einer der wenigen von vielen sehnsüchtig erwarteten heimischen Frühlingsboten (lat. vernum = Frühling). Er gehört zu den Amaryllisgewächsen (Ameryllidaceae) und blüht je nach Witterung von Februar bis März. In den Gärten wächst er auf nicht zu trockenen, humus- und nährstoffreichen Böden. Seine natürlichen Standorte sind Auwälder, Schluchtwälder, Wiesen und Ufer auf nährstoffreichen Böden. In Deutschland sind natürliche Standorte südlich der Linie Hannover – Wittenberg – Cottbus zu finden; nördlich dieser Linie handelt es sich um Gartenflüchtlinge.

Märzenbecher im Bauerngarten

Die ca. 2 cm lange glockenförmige Blüte besteht aus 6 gleichlangen weißen Perigonblättern mit grünen, grüngelben oder gelben Punkten an den Blütenblattspitzem. Sie sitzen allein oder selten zu zweit an bis zu 20 cm langen grünen Blütenstielen, die wie die 3 bis 4 cm langen und bis zu 1cm breiten, meist dunkelgrünen Grundblätter einer Zwiebel entspringen. Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Insekten – Bienen und Tagfalter -, jedoch ist die Nektarabsonderung gering, Selbstbestäubung ist möglich. Die runde Frucht liegt nach Erschlaffen und Vergilben des Stieles am Boden, die gelblich-weißen Samen werden durch Tiere verbreitet.

Selbstverbreitung im Garten ist möglich, wenn nicht zu großer Gärtner-Fleiß die möglichen Standorte durch Laubharken, Hacken und andere „Ordnungsmaßnahmen“ stört. Die Zwiebel ist ca. 1,5 bis 2,5 cm dick und sollte 8 cm tief in der Erde liegen, ihr Austrocknen ist tunlichst zu verhindern. Ein sonniger Standort verlangt für eine dauerhafte Ansiedlung ausreichende Bodenfeuchte.

Märzenbecher

Märzenbecher werden in Europa seit dem Mittelalter kultiviert. Der Märzenbecher steht in Deutschland unter Naturschutz. Die giftige Pflanze wird von Wühlmäusen gemieden.

Neben der Frühlings-Knotenblume wird im Samenhandel häufig die Sommer-Knotenblume (L. aestivum L.) angeboten, die von April bis Mai blüht und daher nicht so besonders wie der Märzenbecher ist.

Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner