Pflanze des Monats April: Lungenkraut (Pulmonaria L.)

Die Lungenkräuter gehören, wie z.B. Vergissmeinnicht, Frühlingsgedenkemein, Steinsamen und Heliotrop, zu den Borretsch- oder Rauhblattgewächsen (Boraginaceae). Das Gefleckte Lungenkraut wird seit dem Mittelalter gegen Lungenleiden eingesetzt. Hildegard von Bingen nennt es Lungwurz.

In unserem Florengebiet (Deutschland) gibt es nach Rothmaler etwa 10 Arten, für Europa werden 15 bis 20 Arten angegeben. Aus diesen und amerikanischen Arten wurden in den vergangenen 90 Jahren eine Vielzahl von Sorten gezüchtet, die sich sowohl in der Blüte als auch der Blattfärbung bzw.-zeichnung unterscheiden. Die Lungenkraut-Sorten des Marktes wurden einer Sichtung nach ihrem Wert für eine Verwendung in Parks und Gärten unterzogen. In guten Staudenkatalogen wird bei den angebotenen Sorten auf diesen Gartenwert hingewiesen.

Man unterscheidet zwischen Sorten, die vornehmlich durch ihre Blätter (Größe und Zeichnung) oder durch ihre Blüten (Farbe und Größe) wirken.

Lungenkräuter sind früh blühende Halbschattenpflanzen, die dem Lebensbereich Gehölz und Gehölzrand zuzuordnen sind. Sie lieben frische bis feuchte Standorte mit durchlässigem humosen und nährstoffreichen Boden.

Die Pflanzen entwickeln rosettenartig rauhaarige Grundblätter aus einem horstigen oder kriechenden Wurzelstock. Die Blütenstiele können bis max. 40 cm Länge erreichen. Die Blütenfarbe kann je nach Stand der Blütenentwicklung, abhängig vom pH-Wert, zwischen rot und blau liegen. Es gibt allerdings auch weiße, bzw. sich kaum in der Blütenfarbe verändernde Sorten!

 Die Blüten stehen in einem scheindoldigen Blütenstand und erscheinen von März bis Mai. Sie werden vornehmlich von Hummeln und Faltern besucht. Die Samen sind mit einem Ölkörperchen versehen und werden durch Ameisen verbreitet. An zusagenden Stellen säen sich Lungenkräuter gerne aus. Sollten verschiedene Sorten beieinander stehen, dann sind die Sämlinge nicht sortenecht! Allerdings können sich dann auch Pflanzen entwickeln, die auf dem jeweiligen Standort besonders vital sind.

Text und Fotos: Dr. H. G. Büchner